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Supra: Stilloser Rückzug in die Romandie


Supra

11.04.2003, Die Supra gibt ihre Regionaldirektion in Zürich auf und entlässt Angestellte Gerade noch 8000 Versicherte hat die in Lausanne domizilierte Supra im Raum Zürich. 2001 waren es im Kanton noch 25500. Die Kunden verliessen die Kasse in Scharen, nachdem sie per Mitte 2002 und 2003 massive Prämienaufschläge in Kauf nehmen mussten.

Die Monatsprämie in der Grundversicherung (Unfalleinschluss/ Normalfranchise) von 461 Franken für Erwachsene ist nun die mit Abstand höchste in der Stadt Zürich.

Der vor einigen Jahren aufwändig renovierte Sitz der Regionaldirektion an der Kornhausbrücke im Zürcher Kreis 5 wurde im letzten August an die Migros verkauft. «Kostendeckend», sagt Stiftungsratspräsident Jean-Michel Kern. Bereits zuvor wurden Räumlichkeiten an der Thurgauerstrasse bezogen, die auf Ende März 2004 gekündigt wurden. Denn nach der Aufgabe der Geschäftsstelle in Bern vor einem Jahr wird nun die letzte Filiale in der Deutschschweiz aufgelöst. Den 17 in Zürich tätigen Angestellten wurde dies Mitte März mitgeteilt. Ihnen wurde angeboten, am Hauptsitz in Lausanne arbeiten zu können. «Da der Grossteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unser Angebot nicht angenommen hatte, wurden 14 Kündigungen ausgesprochen», bestätigt Kern per E- Mail auf Anfrage von CASH. Die Verträge laufen Ende Juni aus. Drei Mitarbeiter wurden vorzeitig pensioniert, schildern Insider.

Von der Allfinanz-Tochter existiert nur noch der Briefkasten in Zürich

Sozial vorbildlich geschieht der Abbau nicht. Kern teilt mit: «Sowohl die Schliessung in Bern wie auch die in Zürich fallen in den Rahmen einer Zentralisierung der Leistungskontrolle. Da es sich also nicht um Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen handelt, bedarf es keines Sozialplans.»

Nur noch einen Briefkasten unterhält die Supra-Tochter Novasana AG an der Thurgauerstrasse. Die Maklerfirma mit einem Kapital von 4 Millionen Franken sollte Versicherungs- und Finanzberatung bieten. Beim Start vor drei Jahren beschäftigte die Novasana 17 Mitarbeiter und verfügte über ein Vertriebsnetz von über 100 Personen. Nun räumt Kern ein: «Die Novasana AG hat ihre Tätigkeit vorübergehend sistiert.»

Ungewiss ist auch die Zukunft der Supra, deren Mitgliederbestand in der Grundversicherung seit 1997 um 200000 auf 85000 Versicherte geschmolzen ist: Die Reservequote sackte Ende 2001 auf 0,2 Prozent ab. Vorgeschrieben wären 20 Prozent. An den Rand des Kollapses führte die Supra eine verfehlte Expansionsstrategie. Mitgetragen hat diese Geschäftspolitik ein Stiftungsrat, dessen Vizepräsidentin bis Mitte 2002 die heutige FDP-Präsidentin Christiane Langenberger gewesen ist. Der frühere liberale Nationalrat Charles Friderici ist noch Mitglied.

Es gibt viel zu tun. Präsident Kern gibt sich optimistisch: «Sämtliche Massnahmen zur Verbesserung unserer Dienstleistung, das heisst zur Wiederherstellung eines für ein Dienstleistungsunternehmen normalen Betriebs, wurden getroffen und werden bis Ende Mai ihre Früchte tragen.»

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