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santésuisse: Sonderwünsche gefährden die Zukunft der sozialen Krankenversicherung


santésuisse

13.08.2019, Aufgrund von Sonderwünschen im Gesundheitswesen droht ein zusätzlicher Kostenschub. santésuisse fordert im Sinne der Prämienzahler, haushälterisch mit den Mitteln umzugehen. Die Prämienlast steigt laufend. Werden nun teure Sonderwünsche erfüllt, ist das Gesundheitswesen bald nicht mehr bezahlbar. Die Folge wären Rationierung und Zweiklassenmedizin. Das gilt es zu vermeiden.

In der SRF-Samstagsrundschau vom 10. August 2019 betonte santésuisse-Präsident Heinz Brand, dass der medizinische Fortschritt den Patientinnen und Patienten auch in Zukunft zugänglich gemacht werden müsse - ohne dabei das soziale Versicherungssystem an die Wand zu fahren.

Ansonsten drohe eine Zweiklassenmedizin. Der gleichwertige Zugang aller Versicherten zu den Gesundheitsleistungen ist eine wichtige Errungenschaft unseres Gesundheitswesens zur Vermeidung einer Zweiklassen-Medizin. Das gilt es zu verteidigen. Damit das so bleibt, müssen die Prämien für die Versicherten bezahlbar bleiben.

Aufgrund von teuren Sonderwünschen drohen mittelfristig Mehrkosten von bis zu 10 Milliarden Franken jährlich.

Sonderwünsche ohne Ende: Pflege, Ärztetarife, Medikamente, Kinderspitäler, Psychologen, Dolmetscher, etc.
Mit der Pflegeinitiative sollen die Pflegefachpersonen bessergestellt werden - obwohl die Schweizer Pflege im europäischen Vergleich schon heute gut versorgt. Mit der Anzahl der Pflegenden pro tausend Einwohner nimmt die Schweiz in Europa einen Spitzenplatz ein.

Zudem bewegen sich die Löhne in der Pflege im schweizerischen Durchschnitt. santésuisse schätzt die Zusatzkosten der Pflegeinitiative mittels realistischer Szenarien auf bis zu fünf Milliarden Franken. Wird der neue Ärztetarif Tardoc tatsächlich eingeführt, ergeben sich - je nach Variante - ebenfalls deutlich höhere Kosten von bis zwei bis drei Milliarden Franken jährlich.

Mit neuen teuren Medikamenten verspricht die Pharmaindustrie die Heilung seltener Krankheiten und fordert dafür immer höhere Preise, die fernab jeder Kostenbasis liegen. Schon in fünf Jahren könnten mit diesen Medikamenten Zusatzkosten von einer Milliarde Franken jährlich entstehen. Weitere Zusatzkosten drohen durch höhere Ärztetarife in einzelnen Kantonen, bei den Kinderspitälern, den Psychologen oder den Dolmetschern.

Reformen sind dringend nötig
santésuisse erarbeitet derzeit in Zusammenarbeit mit dem Verband der chirurgisch und invasiv tätigen Ärzte FMCH einen auf Pauschalen basierenden Tarifvorschlag. Dieser soll das Einkommen nicht mehr an den Zeitaufwand binden, sondern auf die erbrachte Leistung abstellen. Verbesserungen erhofft sich santésuisse auch von der im Frühling vom Parlament verabschiedeten Qualitätsvorlage.

Dank ihr werden Leistungen endlich messbar und unterscheidbar. Ziel muss sein, dass nur wirksame Behandlungen zugelassen sind und von den Krankenversicherungen vergütet werden. santésuisse wird zudem weiterhin gegen die zu hohen Medikamentenpreise vorgehen und sich dafür einsetzen, unnötige Kosten aufgrund von Überversorgung zu eliminieren.


Medienkontakt:
Matthias Müller
Telefon: 032 625 42 57
matthias.mueller@santesuisse.ch

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