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Visana-Gruppe: positiver Abschluss, deutlich mehr Versicherte


Visana Services AG

24.04.2009, Unterdurchschnittliche Prämienerhöhung auf 2010. Die Visana-Gruppe weist für das Geschäftsjahr 2008 trotz weiter steigender Gesundheitskosten und der Krise an den Finanzmärkten einen positiven Abschluss aus. Allerdings hinterliessen beide Faktoren ihre Spuren im Geschäftsergebnis. Dennoch wird die Prämienerhöhung auf 2010 bei Visana unter dem gesamtschweizerischen Mittel liegen.

Die Visana-Gruppe konnte die Zahl der Versicherten erneut deutlich steigern: Jene der Grundversicherten nahm auf Anfang 2009 gegenüber dem Vorjahr um über 70 000 oder 15,5 Prozent auf über eine halbe Million zu. Die Gesamtversichertenzahl erhöhte sich in der gleichen Zeitperiode um 8,3 Prozent auf über eine Million. Dies gab die Visana-Gruppe am Bilanzmediengespräch am Freitag in Bern bekannt.

Unterdurchschnittliche Prämienanpassung bei Visana Für Peter Fischer, CEO der Visana-Gruppe, ist die Zeit der unterdurchschnittlichen Prämienanpassungen vorbei. Er begründet dies mit der mangelnden Bereitschaft der Politik, Massnahmen auf der Kostenseite zu ergreifen.

Für abschliessende Aussagen zum Prämienanpassungsbedarf auf 2010 ist es für Fischer noch zu früh. Doch geht er davon aus, dass dieser bei Visana aufgrund der guten finanziellen Situation des Unternehmens unter dem gesamtschweizerischen Mittel liegt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beurteilt einen gesamtschweizerischen Anpassungsbedarf von zwischen 13 und 14 Prozent als "nicht unrealistisch". Für Visana geht Fischer aktuell von einem Bedarf von 8 Prozent aus.

Trotz widrigem Umfeld positives Geschäftsergebnis Die Visana-Gruppe, umfassend die Marken Visana, sana24 und vivacare, die im Bereich der Grundversicherung tätig sind, sowie die Visana Versicherungen AG, welche freiwillige Zusatzversicherungen anbietet, weist für das Geschäftsjahr 2008 wiederum ein positives Ergebnis aus. Die Verringerung des Überschusses von 39,9 Mio. Franken (2007) auf 23,7 Mio. Franken im Geschäftsjahr 2008 ist einerseits auf die Finanzmarktkrise sowie andererseits auf die über den Erwartungen gestiegenen Gesundheitskosten zurückzuführen.

Die Visana Krankenversicherung weist 2008 mit 0,7 Mio. Franken ein gegenüber dem Vorjahr (0,8 Mio.) praktisch unverändertes Ergebnis aus. sana24 und vivacare schliessen mit "schwarzen Nullen" ab.

Bei der Visana Versicherungen AG, welche freiwilligen Zusatzversicherungen anbietet, beträgt das Ergebnis 2008 23,0 Mio. Franken (Vorjahr: 39,1 Mio.). Der Rückgang ist auf Auswirkungen der Finanzkrise und die steigenden Gesundheitskosten zurückzuführen.

Wiederum mehr Versicherte Die Visana-Gruppe konnte die Zahl der Versicherten sowohl im Privat- wie Firmenkundenbereich deutlich erhöhen. Trotz einem aggressiven Preisverhalten der Mitbewerber stieg das Prämienvolumen im Bereich Firmenkunden um 4,8 Prozent von 247,5 Mio. auf 259,4 Mio. Franken.

Deutlich fiel wiederum der Anstieg der Versicherten aus. Die Zahl der Grundversicherten betrug bei der Visana-Gruppe per Anfang 2009 über eine halbe Million: Sie stieg gegenüber dem Vorjahr um 15,5 Prozent von 463 300 auf 535 100. In der gleichen Zeitperiode nahm der Gesamtversichertenbestand von 932 000 um 8,3 Prozent auf 1 009 800 zu.

Visana-Gruppe: solide finanziert und gesund Verwaltungsratspräsident Albrecht Rychen gab seiner Genugtuung Ausdruck, dass die Visana- Gruppe trotz einem schwierigen Umfeld weiter auf Erfolgskurs ist. Auch mit Blick auf die Situation an den Finanzmärkten und die Wirtschaftslage sei die Visana-Gruppe solide finanziert und gesund. Sie könne somit ihren Versicherten langfristige Sicherheit bieten.

Die Visana-Gruppe, so Rychen, sei auf dem richtigen Weg. Allerdings würde ihre Tätigkeit durch ausserhalb ihrer Einflussmöglichkeiten liegende Ereignisse massgeblich mitbestimmt. Dazu gehörten die Verwerfungen an den Finanzmärkten. Diese hätten auch bei der Visana-Gruppe ihre Spuren hinterlassen. Die Risikofähigkeit der Visana-Gruppe sei aber in keiner Phase der Finanzkrise und auch heute nicht in Frage gestellt.

Prämien decken Gesundheitskosten nicht Die Krankenversicherer werden gemäss Rychen weit mehr vom anhaltend starken Anstieg der Gesundheitskosten und aus politischen Gründen tief gehaltenen Prämien in der Grundversicherung als von den Problemen an den Kapitalmärkten tangiert. Diese widerspiegelten die effektive Kostenentwicklung nicht. Die Prämien deckten bei einigen Versicherern die Kosten nicht, weshalb diese - im Gegensatz zur Visana-Gruppe - zu einem verhängnisvollen Reservenabbau gezwungen würden.

Rychen kritisierte den fehlenden Reformwillen im Gesundheitswesen: "Es mangelt auf politischer Ebene weiterhin an der Bereitschaft, kostendämpfende Massnahmen zu ergreifen." Die vom Eidgenössischen Departement des Innern am Dienstag zur Diskussion gestellten Vorschläge und Ideen verdienten eine nähere Prüfung. Für deren abschliessende Beurteilung sei es aber noch zu früh.

Gesundheitspolitische Vorschläge von Visana Rychen skizzierte aus Sicht Visana mehrere Massnahmen, um die Gesundheitskosten zu dämpfen. Dabei steht für Visana im Vordergrund, die Situation der Hausärzte zu verbessern. Dies vor dem Hintergrund, dass in ländlichen Regionen die Grund- und Notfallversorgung immer mehr in Frage gestellt ist.

Gemäss dem Modell von Visana sollten sich Patientinnen und Patienten immer an ihren frei wählbaren Hausarzt wenden. Dieser führt die Behandlung selber zu Ende oder überweist die Patientin oder den Patienten im Bedarfsfall an einen Spezialisten oder ins Spital. Zudem sollen es regional und nicht nur kantonal differenzierte Taxpunktwerte für Hausärztinnen und Hausärzte ökonomisch attraktiver machen, in ländlichen Regionen tätig zu sein.

Kritik an kantonalbernischer Gesundheitspolitik Die Visana-Gruppe ist mit deutlichem Abstand der grösste Krankenversicherer im Kanton Bern. Visana-Verwaltungsratspräsident Albrecht Rychen äusserte dabei Kritik an der mangelnden Bereitschaft des Kantons, die Spitalliste endlich zu bereinigen. Positiv nahm er zur Kenntnis, dass der Kanton einen "runden Tisch Spitalliste" durchführen will. Er erklärte die Bereitschaft von Visana, daran teilzunehmen und sich inhaltlich einzubringen.

Rychen fasste die Erwartungen von Visana in vier Postulaten zusammen: Erstens sind Privatspitäler für die bedarfsgerechte Versorgung der Berner Bevölkerung nötig. Deshalb sind - zweitens - ausgewählte, nicht alle Privatspitäler auf der Spitalliste aufzuführen, mit einem Leistungsauftrag auszustatten. Denselben Auftrag habe der Kanton - drittens - auch gegenüber den öffentlichen Spitälern wahrzunehmen. Bis zur Ausarbeitung der vom Bund geforderten neuen Spitallisten ab 2012 dürften - viertens - keine neuen Spitalstrukturen und -kapazitäten aufgebaut werden.

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